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Treibholz Selbstgemacht

Treibholz liegt voll im Trend – kein Wunder, denn es ist schön anzusehen und lässt sich für allerlei Projekte verwenden. Beispielsweise ist Dekoration im Strand-Stil ein zeitloser Dauerbrenner für drinnen und draußen. Wer jedoch nicht das Glück hat, in Strandnähe oder zumindest in der Nähe eines Gewässers zu leben wo sich Treibholz sammeln lässt, dem bleibt normalerweise nur eine Option: Teures Treibholz aus dem Fachhandel. Aber das muss nicht sein, denn wir haben eine Methode gefunden, wie Sie Treibholz aus herkömmlichem Holz mit einfachen Hausmitteln selbst herstellen können!

Materialkunde: Treibholz 

Bereits für die Wikinger und Inuit war Treibholz ein wichtiger Bestandteil des Lebens. Sie bauten daraus Boote, Behausungen, und nutzten es unter anderem auch als Feuerholz. Für die schöne abgerundete Form und den hellen Farbton sind Wind & Wetter verantwortlich: Durch das Salzwasser und den Wellengang werden Holzteile im Meer regelrecht abgeschliffen, und Farbpigmente werden herausgelöst. 

Wie kann man nun diesen Effekt zu Hause erzielen? Die Lösung heißt Natron und ist ein vielseitig einsetzbares Hausmittel, das in vielen Apotheken erhältlich ist. Es besteht aus Natriumhydrogencarbonat, welches das Holz aufweicht und die Farbpartikel herauslöst. Mit einer Drahtbürste entfernt man im feuchten Zustand die Rinde. Sobald die Holzteile getrocknet sind, rundet man mit Sandpapier die Ecken und Kanten soweit ab, bis man schlussendlich eine Treibholz-Optik erzielt hat.  

Materialien: 

  • Eine Großpackung Natron (Speise- oder Waschsoda, aus der Apotheke)
  • Alte, trockene Holzteile wie Äste und Wurzeln
  • Wasser

Hilfsmittel: 

  • Einen Behälter (idealerweise eine Plastikwanne)
  • Hammer
  • Drahtbürste
  • Sandpapier
  • Handschuhe
  • Schutzbrille
  • Flache Steine zur Beschwerung der Holzteile

Schritt 1: Die Natronlösung anrühren 

Für unser Projekt müssen wir eine hochkonzentrierte, gesättigte Natronlösung anrühren. Dazu nehmen wir zunächst unseren Behälter und füllen ihn mit warmen Wasser. Anschließend rühren wir – geschützt mit Handschuhen und Schutzbrille – nach und nach so viel Natron ein, bis das weiße Pulver aufhört, sich im Wasser aufzulösen. Dann kommen unsere Holzteile hinein. Um sicherzustellen, dass sie gleichmäßig untergetaucht sind und sich mit der Lösung vollsaugen, legen wir flache Steine auf das Holz. 

Nun heißt es warten, und zwar für 24-36 Stunden. Zwischendurch sollte man im Abstand von ein paar Stunden – wieder mit Handschuhen und Schutzbrille – die Stücke herausnehmen und mit der Drahtbürste nach und nach die Rinde abschrubben sowie die Enden mit dem Hammer etwas abflachen und abgenutzt erscheinen lassen. 

Schritt 2: Wässern & Trocknen 

Nachdem man seine Holzteile von der Rinde befreit hat, sollte man sie gut mit Wasser abspülen. Anschließend geht es für ein bis zwei Tage in die Sonne, bis das Holz vollständig getrocknet ist. Wer dazu nicht die Geduld hat, kann die Teile auch bei niedrigen Temperaturen (ca. 120 °C) im Backofen trocknen. 

Schritt 3: Der Feinschliff 

Sobald das Holz trocken ist, kann man die Enden erneut mit dem Hammer oder der Drahtbürste etwas abflachen; und anschließend mit dem Sandpapier jene Partien der Holzteile abschleifen, die nicht so aussehen als würden sie eine Weile in den Wellen des Ozeans überleben. Es können ohne weiteres ein paar Stummel von ehemaligen Zweigen dranbleiben. Wichtig ist nur, dass alles schön abgerundet und natürlich aussieht. 

Fertig! Sie können nun mit Ihrem Treibholz nach Lust und Laune dekorieren – Wir hoffen, dass wir einen Hauch von Strandurlaub auf Ihren Balkon bringen konnten! 

Behalten Sie außerdem diese Seite im Auge und freuen Sie sich auf weitere spannende Bastel-Ideen mit Treibholz!