Hochbeet anlegen: Hochbeete befüllen und bepflanzen
Das eigene Hochbeet liegt im Trend – als kleines Gartenwunder und ideale Lösung für alle, die auch am Balkon oder auf kleiner Nutzfläche selbst Gemüse anbauen wollen. Im heutigen Beitrag erfahren Sie Schritt für Schritt, was beim Anlegen und bei der Befüllung eines Hochbeetes zu beachten ist.
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Hochbeet anlegen: Gemüse anpflanzen leicht gemacht!
Hochbeete bieten den Vorteil eines eigenen, ertragreichen Gemüsebeetes auch an Standorten, die für einen eigenen Gemüsegarten zu klein oder nicht richtig beschaffen wären – beispielsweise auf dem Balkon oder in einem kleinen Garten, in dem auch noch Platz für einen Liegestuhl bleiben soll. Darüber hinaus ermöglichen Hochbeete aufgrund ihrer Höhe rückenschonende Gartenarbeit und schützen die Pflanzen vor Schneckenfraß.
Die Basis eines Hochbeetes ist der würfel- oder quaderförmige Grundbau, dessen Höhe Sie selbst bestimmen können. Bewährt hat sich eine Hochbeet-Höhe von ca. 60 bis 70 cm. Wenn Ihnen das auf einer kleinen Gartenfläche zu wuchtig erscheint, können Sie es aber selbstverständlich nach eigenem Ermessen absenken.
Tipp: Ein Hochbeet, das groß genug ist, sodass Sie bei der Neubefüllung hineinsteigen können, ist zwar praktisch – es ist aber auch sehr viel Material erforderlich, um es zu füllen. Beginnen Sie lieber mit einem kleinen bis mittelgroßen Beet – das können Sie auch leichter für Balkon oder Terrasse nutzen. Bei Abmessungen von 100 x 80 x 65 cm beträgt das Innenvolumen bereits 520 Liter.
Im Folgenden erklären wir schrittweise, wie Sie Ihr Hochbeet anlegen, befüllen und bepflanzen:
Geeigneten Platz auswählen
Wenn Sie vorhaben, in Ihrem Beet nicht nur Blumen und Kräuter, sondern vor allem Gemüse anzubauen, dann ist ein sonniger Stellplatz essentiell. So gut wie jede Gemüsepflanze braucht vor allem eines: viel Licht.
Grundgerüst bauen
Den Grundbau Ihres Hochbeetes können Sie entweder kaufen oder selber bauen. Am gängigsten sind Hochbeete aus Holz, Sie können Ihr Beet aber auch in einem Steinkorpus anlegen. Wichtig bei Holz ist, dass es entsprechend (biologisch) vorbehandelt und imprägniert ist, sodass die Außenhaut durch Feuchtigkeit und den Kompostierungsprozess im Inneren keinen Schaden nimmt.
Hochbeet befüllen
Wichtig beim Hochbeet ist die schichtweise Befüllung mit verschiedenen Naturmaterialien. Dadurch entsteht ein „Nährstoff-Mix“, der einerseits die Pflanzen versorgt, andererseits den Kompostierungsprozess beschleunigt und somit Wärme im Beet erzeugt.
Es gibt unterschiedliche Varianten der Befüllung. Bei dieser sollten die voluminösen Schichten etwa 20cm, die Erd- und Kompostschichten etwa 15cm tief angelegt werden.
1. Schicht: Kaninchendraht
Den Boden des Hochbeetes kleiden Sie zunächst mit Kaninchendraht aus. Das Zaungeflecht verhindert, dass Wühlmäuse von unten in Ihr Beet eindringen können.
2. Schicht: Äste oder Zweige
Kleingehackte Äste und Zweige sorgen für die Drainage im Beet: Das Schnittgut hält die darauffolgenden Schichten ein wenig vom Boden fern und verhindert kompaktes Abschließen. So kann Wasser leichter abfließen und die Luft besser zirkulieren.
3. Schicht: Feingehäckseltes und Gras
Als nächstes folgt eine Schicht aus fein gehäckseltem Schnittgut oder abgeschnittenem Gras. Haben Sie oder Ihre Nachbarn vor kurzem gemäht? Dann eignet sich das trocknende Gras sehr gut für Ihr Hochbeet.
4. Schicht: Laub
Nun folgt noch eine luftige Schicht, und zwar aus gesammeltem Laub oder trockenem Blattwerk. Das Laub bildet einen idealen Unterbau für die darüber liegende Kompostschicht.
5. Schicht: Kompost
Wenn Sie eigene Komposterde aus Garten- und Küchenabfällen haben, wunderbar – dabei ist aber wichtig, dass keine Fleisch- und Fischreste und nur biologisch abbaubare Abfälle im Hochbeet landen.
Wer keinen eigenen Kompost hat, kann meist in umliegenden Höfen Rindermist oder Pferdemist kaufen. Dieser ist für hohe Temperaturen im Beet zuständig, sollte aber, wenn er noch zu frisch und „scharf“ ist, erst mit gewöhnlicher Erde durchmischt werden.
6. Schicht: Gartenerde
Zuletzt kommt als Bepflanzungsschicht normale Gartenerde ins Beet. Diese Schicht kann das Hochbeet bis knapp unter den oberen Rand ausfüllen.
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Das Hochbeet ist fertig befüllt – die Pflanzen wachsen!
Hochbeet bepflanzen
Wenn Sie Ihr Beet nun befüllt haben, geht es ans Bepflanzen. Für eine Erstbepflanzung empfehlen viele Gärtner, besonders nährstoffhungrige Pflanzen (so genannte Starkzehrer) zu setzen, da diese jetzt noch alles vorfinden, was sie zum Gedeihen brauchen. Im ersten Jahr können Sie also Paprika, Tomaten, Zucchini, Gurken, Zwiebel oder Lauch setzen.
Weniger anspruchsvolle Gemüsepflanzen, wie Salat, Spinat, Kohlrüben oder Kräuter können Sie entweder schon jetzt zwischen die Starkzehrer setzen, oder ab dem darauffolgenden zweiten Jahr. In der kalten Jahreszeit gedeihen Wintersalatsorten wie Feldsalat oder Rucola dank der zusätzlichen Wärmeisolierung wunderbar im Hochbeet.
Tipp: Pflanzen, die hohe Stauden bilden – wie Tomaten oder Paprika – besser in die Mitte des Beetes setzen, damit sie den umliegenden kleineren Pflanzen keine Sonne wegnehmen. Wenn Sie an den Rand Ihres Beetes Rankpflanzen wie Kapuzinerkresse setzen, schützen Sie die Außenwand im Sommer vor übermäßiger Hitze und die Gemüsepflanzen vor dem Austrocknen.
Die Lebensdauer eines Hochbeetes
Sie werden beobachten, dass das Hochbeet mit der Zeit absinkt. Das ist ein natürlicher Prozess, da das Material im Inneren verrottet und an Volumen verliert. Füllen Sie das Beet dann einfach mit Gartenerde auf. Nach spätestens 7 Jahren sollte die Befüllung des Hochbeetes aber wieder komplett erneuert werden – den Humus, der sich in dieser Zeit gebildet hat, können Sie einfach im übrigen Garten verteilen.
Hochbeet selber bauen: Tipps für Beete aus Holz, Stein und Paletten
Die Vorzüge eines erhöhten Beetes sind Ihnen schon bekannt und Sie wollen Ihr Hochbeet selber bauen? Wir geben Tipps, wie es mit etwas Zeit und handwerklichem Geschick gelingt. Ob aus Holz, Stein oder Paletten: Erfahren Sie, wie Sie den Grundstein für langjährige Gärtnerfreuden legen und ein individuelles Hochbeet für Ihren Garten bauen.
Wie Sie ein Hochbeet anlegen – von der empfohlenen Befüllung bis zur richtigen Bepflanzung – wissen Sie nun. Im Folgenden geht es speziell um den Bau des Beetes selbst. Wer Zeit sparen möchte oder wenig Platz für die „Bauarbeiten“ zur Verfügung hat, kann auf einen praktischen Hochbeet-Bausatz zurückgreifen oder gleich ein vollständiges Beet kaufen. Alle anderen finden hier hier die wichtigsten Punkte, die beim Eigenbau von Hochbeeten aus Holz, Stein oder Paletten zu beachten sind.
Vorbereitungen
- Messen Sie den gewünschten Bereich im Garten aus und bestimmen Sie die Größe Ihres Hochbeetes. Ideal ist eine Seitenlänge ab 1,5m, sowie eine Höhe zwischen 70 und 100cm.
- Organisieren Sie notwendiges Werkzeug wie Spaten, Hammer, Akkuschrauber und Wasserwaage. Schneiden Sie Ihre Holzbretter selbst zu? Wenn ja, brauchen Sie zusätzlich eine Hand- oder Kreissäge.
- Kaufen Sie passendes Holz, das auch im Außenbereich und bei erhöhter Feuchtigkeit formstabil bleibt (z.B. Thermoholz oder Lärche). Die einzelnen Holzlatten sollten zwischen 2,5 und 5 cm dick sein.
Das Wichtigste bei jedem Hochbeet ist ein standhaftes Fundament. Wenn Sie Ihr Hochbeet selber bauen, sollten Sie es auf einer zuverlässigen Unterlage errichten. Sobald der gewünschte Standort feststeht, tragen Sie eine Grasnarbe ab. Bei harten, lehmigen Böden heben Sie eventuell eine Vertiefung aus, in der Sie dann mit dem Bau beginnen.
Übrigens: Den Kaninchendraht am Boden des Beetes – der zum Schutz vor Wühlmäusen dient – können Sie entweder schon beim Bau des Beetes, oder erst später bei der Befüllung einlegen.
Hochbeete aus Holz
Für Hochbeete aus Holz ist ein stabiler Rahmen wichtig. Dazu beginnen Sie am besten mit den Ecken des Beetes. Holzpfosten tragen das Gewicht vertikal und können entweder direkt in den Boden geschlagen werden (hierzu muss der Pfosten zuerst angespitzt werden) oder in einer speziellen Bodenhülse, in der Sie den Pfosten anschließend verankern.
Tipp: Bodenhülsen schützen das Holz besser vor Feuchtigkeit. Wenn Sie außerdem mit einer Eisenstange Löcher vorbohren, lassen sich die Hülsen besser einschlagen.
Montieren Sie die Bretter, unten beginnend, ohne Abstände an den Eckpfosten. Für „unsichtbare“ Pfosten verschrauben Sie die Bretter außen, für eine Konstruktion, bei der die Eckpfeiler sichtbar bleiben, innen. Kontrollieren Sie vor dem Fixieren der untersten Bretter mithilfe einer Wasserwaage, ob das Beet eben ist. Optional tragen Sie zum Abschluss Holzschutz an allen freiliegenden Stellen auf.
Hochbeete aus Stein
Ein Hochbeet aus Stein ist robuster und langlebiger. Am einfachsten errichten Sie das Beet aus vorgeschnittenen Steinziegeln. Wichtig ist eine Unterlage aus Splitt oder Kies, damit die Steine auf der Erde nicht kippen oder absinken. Dazu heben Sie zunächst eine flache Schicht des Erdreichs in Form Ihres gewünschten Hochbeetes ab, füllen diese mit Kies und legen anschließend die erste Reihe Steine. Dabei legen Sie den gewünschten Umriss bzw. die Form des Beetes aus Universalziegeln und bauen darauf dann eine Art „Mauer“. Achten Sie darauf, die Steine so zu stapeln, dass die Fugen nicht in jeder Reihe gleich abschließen! So ist Ihr Hochbeet stabiler.
Tipp: Wahlweise können Sie auch andere Steinsorten wie Rasterflorsteine verwenden. Diese sind dank ihres Hohlraums sogar geeignet, befüllt und bepflanzt zu werden wie Ihr Beet.
Hochbeete aus Paletten
Wenn Sie die Wände Ihres Hochbeetes aus Europaletten errichten, müssen Sie zunächst die Spalten mit Holz oder zersägten Paletten vernageln. Anschließend richten Sie jeweils eine Palette als Seitenwand auf und fixieren diese – wie bei der Holzkonstruktion – mit Eckpfosten.
Tipp: Bei sehr langen Hochbeeten aus zwei oder mehr anschließenden Paletten empfehlen sich Zwischenwände (beispielsweise ½ Palette, die Sie an der Anschlussstelle quer im Beet montieren), da das vergleichsweise dünne Holz der Paletten-Bretter sonst mit der Zeit nachgeben kann.
Welche Art der Konstruktion zur Gestaltung Ihres Gartens passt, wissen Sie am besten. Bei Holz- und Steinbeeten sind Sie in Größe und Höhe Ihres Hochbeetes flexibel und können auch Formen jenseits des klassischen Quaders bauen. Beliebt in kleinen Gärten ist die U-Form, da das Beet dadurch trotz geringer Tiefe gut zugänglich bleibt. Wir wünschen viel Erfolg beim Bau Ihres Hochbeetes und ganzjährige Gärtnerfreuden!
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